
AKTION • TOP TEN THURSDAY
10 Bücher à la Monopoly Special
31. August 2023
Das heutige Thema - Monopoly Special - entdeckte ich bei Aleshanee schon vor einer ganzen Weile, als ich mir auf ihrem Blog die Themen für die kommenden "Top Ten Thursdays" angeschaut habe. Und hier wusste ich sofort: Das interessiert mich, dieser Herausforderung will ich mich stellen :).
Wie funktioniert das Monopoly Special? In dem Fall ging es darum, zehn Bücher nach dem Prinzip der Spielfelder herauszusuchen. Das bedeutet, es sind zehn Titel gesucht, wo jeder einer anderen Vorgabe entspricht.
Das Ergebnis ist wieder einmal ein Spaziergang durch meinen literarischen Gemüsegarten, denn herausgekommen sind Bücher für Jugendliche und Erwachsene, die von Dystopie über Krimi bis Abenteuer reichen :D.

LOS: Ein Buch mit "Los", "Go" oder "Start" im Titel
Lissa Price - Starters
Die 16-jährige Callie verliert ihre Eltern, als eine unheimliche Infektion alle tötet, die nicht schnell genug geimpft werden – nur sehr junge und sehr alte Menschen überleben. Während die Alten ihren Reichtum mehren, verfallen die Jungen der Armut. Hoffnung verspricht die Body Bank, ein mysteriöses Institut, in dem Jugendliche gegen Geld ihre Körper verleihen können. Das Bewusstsein des alten Menschen übernimmt den jungen Körper für eine Zeit, um wieder jung zu sein. Doch bei Callie geht es schief: Sie erwacht, bevor sie erwachen darf – in einem Leben, das ihr völlig unbekannt ist. Anstelle ihrer reichen Mieterin bewohnt sie eine teure Villa, verfügt über Luxus im Überfluss und verliebt sich in den jungen Blake. Bald aber findet sie heraus, dass ihr Körper zu einem geheimen Zweck gemietet wurde – um einen furchtbaren Plan zu verwirklichen, den Callie um jeden Preis verhindern muss ...
Ich glaube, für die erste Aufgabe habe ich mit am längsten gebraucht... Und ich habe mich witzigerweise tatsächlich auch an ihr scheitern sehen, bis ich dann doch noch auf meiner Leseliste ein Buch gefunden habe, wo ich der Meinung bin, dass es zu der Aufgabe passt :).

Gemeinschaftsfeld: Ein Buch, in dem ein Charakter nur mit Hilfe seiner Gemeinschaft (z. B. Dorf/Kirche/Schule/Freunde) in etwas erfolgreich ist
Perplies & Humberg - Die unheimlichen Fälle des Lucius Adler. Der goldene Machtkristall
Dass er kurz nach seiner Ankunft in London im größten Abenteuer seines Lebens steckt, hätte Lucius nie geahnt. Zum Glück sind seine neuen Freunde mit allen Wassern gewaschen: Theodosia besitzt übersinnliche Kräfte, Sebastian hat schon gegen Löwen gekämpft und Harold, der junge Erfinder, hat einen Automatenmann gebaut. Zusammen machen sie sich auf die Suche nach einem geheimnisvollen Kristall, der aus dem Museum gestohlen wurde – und der von dunkler Magie erfüllt ist!
Insgesamt haben die beiden Autoren drei Bücher rund um den cleveren Sohn von Irene Adler geschrieben, der zusammen mit seinen Freunden Fälle löst, die durchaus ins Übersinnliche hineinreichen. Ich habe sie alle drei gelesen und finde es noch immer schade, dass die Reihe einfach so mir nichts, dir nichts beendet wurde...
Wer bei dem Namen "Irene Adler" aufhorcht: Ja, es ist die Irene, die Sherlock Holmes an der Nase herumführen konnte. Und Holmes hat zusammen mit seinem Bruder Mycroft in den Büchern eine kleine, aber feine Nebenrolle :).

Einkommenssteuer: Ein Buch, in dem ein Charakter einen Job mit festen Stunden hat
George Orwell - 1984
London, 1984: Winston Smith, Geschichtsfälscher im Staatsdienst, verliebt sich in die schöne und geheimnisvolle Julia. Gemeinsam beginnen sie, die totalitäre Welt infrage zu stellen, als Teil derer sie bisher funktioniert haben. Doch bereits ihre Gedanken sind Verbrechen, und der Große Bruder richtet seinen stets wachsamen Blick auf jeden potenziellen Dissidenten. George Orwells Vision eines totalitären Staats, in dem Cyberüberwachung, Geschichtsrevisionismus und Gedankenpolizei den Alltag gläserner Bürger bestimmen, hat wie keine andere Dystopie bis heute nur an Brisanz gewonnen.
Muss man zu dem Buch eigentlich irgendetwas sagen? Ich gebe zu, ich habe nicht mehr genau in Erinnerung, ob Winston wirklich einen Job mit festen Stunden hat, aber das Buch ist mir jedenfalls sofort zu dem Thema eingefallen.
Ja, auch dieses Mal hab ich wieder ein wenig in der Klassiker-Kiste gekramt - und es kommen noch ein paar mehr :).

Bahnhof: Ein Buch, in dem eine wichtige Szene in einem Zug spielt
Agatha Christie - Mord im Orientexpress
Nach einigen Mühen hat Hercule Poirot ein Abteil im Kurswagen Istanbul - Calais des Luxuszugs ergattert. Doch auch jetzt ist ihm keine Ruhe vergönnt: Ein amerikanischer Tycoon ist ermordet worden, der ganze Zug voller Verdächtiger. Und der Mörder könnte jederzeit wieder zuschlagen.
Eine Aufgabe, wie gemacht für den Meisterdetektiv.
Ich gebe zu, mein erster Instinkt riet mir eigentlich zu "16 Uhr 50 ab Paddington" bei diesem Thema, aber dann dachte ich mir, warum nicht gleich die Story nehmen, die fast ausschließlich im Zug spielt und wo der Zug eigentlich das Setting für alle wichtigen Szenen im Buch ist.
Verfilmt wurde der berühmte Stoff mittlerweile schon mehrmals, wobei mir am liebsten auch hier die Version aus den 70ern mit Albert Finney als Poirot ist. Kenneth Brannaghs Version mochte ich ebenfalls, kann aber an die alte Fassung in meinen Augen nicht so ganz heranreichen.

Ereignisfeld: Ein Buch, in dem ein Charakter eine Überraschung erlebt
Sophie Jordan - Infernale
Von klein auf hörte ich Wörter wie begabt. Überdurchschnittlich. Begnadet.
Ich hatte all diese Wünsche, wollte etwas werden. Jemand.
Niemand sagte: Das geht nicht.
Niemand sagte: Mörderin.
Als Davy in einem DNA-Test positiv auf das Mördergen Homicidal Tendency Syndrome (HTS) getestet wird, bricht ihre heile Welt zusammen. Sie muss die Schule wechseln, ihre Beziehung scheitert, ihre Freunde fürchten sich vor ihr und ihre Eltern meiden sie. Aber sie kann nicht glauben, dass sie imstande sein soll, einen Menschen zu töten. Doch Verrat und Verstoß zwingen Davy zum Äußersten. Wird sie das werden, für das alle Welt sie hält und vor dem sie sich am meisten fürchtet – eine Mörderin?
"Infernale" ist der erste Teil einer Dilogie, wobei ich aber den ersten Teil wesentlich besser fand als den zweiten. Die Heldin lebt zu Beginn der Geschichte sehr behütet auf, hat einen festen Freund und ist glücklich mit ihrem jungen Leben - zumindest bis das Testergebnis kommt und alles über den Haufen wird, wovon sie geträumt hat.
Und ab dann bleibt kein Stein auf dem anderen und Davy muss am eigenen Leib erfahren, was mit Menschen geschieht, die die Regierung ihres Landes pauschal als potenzielle Mörder einstuft... Ich habe dieses Buch als zeitweise ziemlich brutal und als alles andere als leichte Kost in Erinnerung, aber gerade dadurch ist es mir auch im Gedächtnis geblieben.

Gefängnis: Ein Buch, in dem ein Charakter ins Gefängnis muss
Alexandre Dumas - Der Graf von Monte Cristo
Mit erst neunzehn Jahren steht der französische Seemann Edmond Dantès vor dem Abgrund: Zwei schurkische Freunde haben ihn seiner Geliebten und seiner Zukunft beraubt, boshafte Intrigen haben ihn ins Gefängnis gebracht. Nach vierzehn schmachvollen Jahren jedoch gelingt ihm die Flucht aus seinem düsteren Kerker. Als begüterter Graf von Monte Christo kehrt er ins Leben zurück und bewegt sich fortan in den höheren Kreisen der Pariser Gesellschaft – beseelt nur von einem Gedanken: Rache. Nun ist er derjenige, der die Fäden zieht, um seinen Peinigern das Handwerk zu legen.
Und weiter geht es mit den Klassikern :). Ich weiß gar nicht mehr, wann mir dieser Stoff das erste Mal begegnet ist, aber ich finde ihn noch heute klasse. Rache ist schließlich ein Gericht, das am besten kalt serviert wird - das beschreibt dieses Buch bestimmt am besten!
Verfilmungen gibt es ja mittlerweile auch schon eine ganze Menge davon, wobei ich am liebsten die Fassung mit Gerard Depardieu mag, auch wenn ich andere Schauspieler in der Rolle des Grafen überzeugender fand. Jedoch nimmt sich die Depardieu-Fassung wirklich die Zeit, die Geschichte zu erzählen. Die Buchvorlage ist mit über 900 Seiten nicht gerade schlank, zwangsläufig verlieren da viele Filmfassungen wegen der Kürzungen...

Elektrizitätswerk: Ein Buch, in dem der technische Fortschritt eine Rolle spielt
Andreas Eschbach - NSA
Weimar 1942: Die Programmiererin Helene arbeitet im NSA, dem Nationalen-Sicherheits-Amt, und entwickelt dort Komputer-Programme, mit deren Hilfe alle Bürger überwacht werden. Erst als die Liebe ihres Lebens Fahnenflucht begeht und untertauchen muss, widersetzt Helene sich. Dabei muss sie nicht nur gegen das Regime kämpfen, sondern auch gegen ihren Vorgesetzten Lettke, der die perfekte Überwachungstechnik des Staates für ganz eigene Zwecke benutzt und dabei zunehmend jede Grenze überschreitet ...
Ich habe früher relativ viele Bücher von Andreas Eschbach gelesen, weil er gerne "Was wäre wenn"-Szenarien in seinen Büchern entworfen hat. NSA schlägt meiner Meinung nach auch voll in diese Kerbe hinein, denn hier spielt der Autor mit der Idee, was hätte sein können, wenn es schon im dritten Reich die Überwachungsmethoden von heute gegeben hätte.
Er geht dabei unheimlich ins Detail, denn viele Begriffe aus der IT-Welt sind heute englisch, werden in dem Buch aber mit deutschen Entsprechungen verwendet. Anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, aber gleichzeitig sehr, sehr genial. Da merkt man wirklich, dass der Autor etwas von dem Metier versteht, in dem er sich in dem Buch bewegt.

Wasserwerk: Ein Buch, bei dem du Weinen musstest / dass dich sehr berührt hat
Will Hill - After the Fire
Schwer verletzt liegt die 17-jährige Moonbeam im Krankenhaus und sieht sich einem Psychologen und einem FBI-Agenten gegenüber. Sie, die zu den wenigen Überlebenden nach der schrecklichen Brandkatastrophe gehört, soll erzählen, wie das Leben war auf der Farm der Gotteslegionäre. Wie ist es zu dem schrecklichen Feuer gekommen, wie zu der Schießerei zwischen den Gotteslegionären und der Polizei? So viele sind gestorben. Zögerlich öffnet sich Moonbeam, glaubt, dass man ihr helfen will, und fängt an zu erzählen, wie das Leben vor dem Feuer war und wie das Leben sich danach anfühlt. Eine Sache aber kann sie nicht erzählen. Doch sie muss aussprechen, was sie getan hat, will sie nicht daran zerbrechen.
"After the Fire" war für mich ein Buch, was noch lange nachgewirkt hat, vor allem wenn ich weiß, dass es auf Basis realer Ereignisse geschrieben wurde. Ich habe mir danach tatsächlich die Mühe gemacht, mir eine Doku über David Koresh und Waco anzusehen, um etwas über die Vorgeschichte und die Folgen zu erfahren.
Auch hier muss ich sagen: Keine leichte Kost für ein Jugendbuch, aber wert, dass man es auch als Erwachsene:r liest!

Hotel: Ein Buch, dessen Handlung in einem Hotel spielt
Anthony Horowitz - Der Tote aus Zimmer 12
Susan Ryeland, Lektorin außer Dienst, führt mit ihrem Lebensgefährten das zauberhafte kleine Hotel Polydoros auf Kreta. Aber ganz so idyllisch ist es dann doch nicht, denn der Alltag mit den ewig unzuverlässigen Lieferanten, unpünktlichen Angestellten und den nicht immer einfachen Gästen, macht das Inselleben anstrengender, als sie es sich vorgestellt hat. Auch ihre Beziehung leidet unter dem Stress, und Susan vermisst ihr altes Leben in London.
Da kommt das Ehepaar Treherne gerade recht. Sie erzählen eine bizarre Geschichte von einem Mord in ihrem Hotel Branlow Hall just am Hochzeitstag ihrer Tochter Cecily. Und als sie schildern, wie Cecily verschwunden ist, kurz nachdem sie Atticus unterwegs gelesen hat, den Roman, den Susan seinerzeit lektoriert hat, wird ihr klar, dass sie dringend nach England muss. Die 10.000 Pfund, die die Trehernes für Susans Hilfe anbieten, sind ein zusätzlicher Anreiz.
Aber bei dem Versuch das Rätsel zu lösen und Cecily zu finden, wird Susan in ein Labyrinth aus Lügen und Intrigen verstrickt und gerät selbst in tödliche Gefahr …
Eigentlich der zweite Teil einer Reihe, aber man kann das Buch gut lesen, ohne die Vorgeschichte zu kennen. Es ist noch nicht so lange her, dass ich dieses Buch gelesen habe, deswegen habe ich bei "Hotel" sofort an diese Geschichte denken müssen.
Wer Agatha Christie mag, schätze ich, wird auch mit den beiden Büchern rund um Susan Ryeland Freude haben, denn jede Seite atmet in meinen Augen den ganz besonderen Charme der Queen of Crime :).

Bankrott: Ein Buch in dem ein Charakter bankrott geht - in jeglicher Hinsicht: finanziell, moralisch oder emotional
Heather W. Petty - My dear Sherlock. Wie alles begann
London 2015: Als das 17-jährige Genie Sherlock auf die 16-jährige Jamie „Mori” Moriarty trifft , ist er fasziniert von ihrem Scharfsinn und ihrem Witz. Zwei Seelenverwandte haben sich gefunden – und als kurz nach ihrer ersten Begegnung im Regentspark ein schauerlicher Mord geschieht, dessen Opfer in der Jugend mit Moris verstorbener Mutter befreundet war, begibt sich das Mädchen auf die Suche nach dem Täter. Sherlock immer an ihrer Seite werden sie beide tief hineingezogen in die Vergangenheit von Moris Familie und decken ein schreckliches Geheimnis auf. Sollte Moris gewalttätiger Vater ein Mörder sein – und hat er sein nächstes Opfer womöglich schon im Visier?
Die Geschichte besteht aus insgesamt drei Bänden, die auf die ganz besondere Beziehung von Holmes und seinem Erzfeind Moriarty ein, wobei die Autorin die Figuren verjüngt und Moriarty außerdem weiblich macht.
Ich erinnere mich, dass ich etwas gebraucht habe, um in die Geschichte hineinzukommen, vor allem weil der erzählerische Fokus definitiv auf "Mori" liegt, wie sich am liebsten nennen lässt. Es gelingt der Autorin sehr gut Sympathien zu wecken, weil es Jamie durch ihre Familienverhältnisse wirklich nicht leicht hat. Es ist aber auch klar, wo die Geschichte hinsteuert, wenn ich das Buch unter dem Thema "bankrott" aufliste ;).
Tja, und damit sind wir leider schon wieder am Ende der vergnüglichen Runde angekommen. Welche Bücher sagen euch etwas? Welche findet ihr interessant und würdet ihr gerne lesen? Ich bin gespannt auf eure Meinungen!
Das nächste Mal bin ich voraussichtlich wieder im September mit dem "Zeit"-Thema mit von der Partie :).