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Currently Listening: Sörensen sieht Land
22. September 2024
Eigentlich ist ja gerade schon Band fünf - Sörensen macht Urlaub - erschienen, aber bei der Sörensen-Reihe hinke ich noch ein wenig hinterher. Sven Stricker mit seinem schrulligen Kommissar Sörensen ist, glaube ich, bei uns in Österreich aber noch so etwas wie ein Geheimtipp. Ehe mich Gabi vom Laberladen auf den Autor aufmerksam machte, hatte ich jedenfalls noch nie von ihm etwas gehört oder gelesen.
Die Reihe hat außerdem noch eine Besonderheit für mich: Ich mag die Figuren und ich mag auch die Krimis, aber der Schreibstil des Autors kommt für mich direkt aus der Hölle ... Ellenlange Sätze, nur durch Kommas getrennt - das ist für mich wirklich nur schwer zu ertragen. Ein Grund mehr, warum ich mir die Geschichten lieber anhöre, denn da muss ich mich damit nicht herumschlagen. Und obwohl ich Autorenlesungen normalerweise nicht sehr viel abgewinnen kann, finde ich, dass Stricker mit seinem etwas nasalen Tonfall durchaus einen guten Job macht.
1. Was höre ich gerade?
"Sörensen sieht Land" ist der vierte Teil der Reihe. Und das merkt man, denn Sörensen ist mittlerweile in Katenbüll angekommen, kennt Land, Leute und Kollegen. Eine Kleinstadt mit niedriger Verbrechensrate, möchte man meinen. Aber seit Sörensen dort seinen Dienst als Kriminalhauptkommissar verrichtet, ist nichts mehr, wie es einmal war.
Ich bin mittlerweile gut bei der Hälfte, das bedeutet, das im Klappentext erwähnte Ereignis hat bereits stattgefunden. Allerdings bleiben jede Menge offene Fragen, denn ein Zeuge will noch andere Personen in dem Auto zum fraglichen Zeitpunkt gesehen haben ...
In Katenbüll gibt es nicht viel zu feiern. Umso schlimmer, als ausgerechnet das Jubiläumsfest des Einkaufszentrums ein jähes, gewaltsames Ende nimmt: Ein Auto rast in die Menschenmenge. Es gehört einem alten Bekannten von Sörensen - dem Ex-Praktikanten und Kriminalkommissaranwärter Malte Schuster.
Sörensen hat Zweifel an der vermeintlich klaren Lage des Falls - und viele Fragen. Wieder einmal begibt er sich in düstere Gefilde...
2. Was möchte ich dazu loswerden?
Band vier ist mittlerweile auf jeden Fall einer, wo ich sage, man sollte wenigstens den Vorgängerband gelesen haben. Denn ansonsten gestaltet sich der Einstieg doch etwas abrupt ... Mehr Worte verliere ich jetzt dazu nicht, es könnte vielleicht unabsichtlich spoilern.
Für meinen Geschmack nimmt zwar der Klappentext wieder einmal einiges vorweg, aber ich gebe zu, er lässt einen auch dranbleiben. Denn den Anfang hat der Autor zwar wie gewohnt mit einigen skurril-witzigen Szenen gespickt, es passiert aber zunächst einmal relativ wenig, ehe es mehr oder weniger aus dem Nichts zu der Amokfahrt kommt.
Was mir bereits jetzt definitiv an dem Buch gefällt: Es ist ungewohnt persönlich, fast jede der vorkommenden Figuren muss in irgendeiner Form mit einem einschneidenden Ergebnis klarkommen. Und das macht mich irgendwie auch traurig, denn leider ist auch meine Lieblingsnebenfigur in der Geschichte betroffen - und ein Teil von mir will das nicht hören, was vermutlich in diesem Kontext kommen wird ...
Auf der anderen Seite bin ich jetzt aber auch gespannt, was noch kommen wird, denn jetzt stehen Sörensen und sein Team außerdem unter Zeitdruck, um herauszufinden, was passiert ist. Und auch wenn Malte nicht mehr als Praktikant bei ihnen arbeitet, so wollen sie ihn doch vor drohendem Schaden so gut wie möglich bewahren.