Der Leseratz

Lesen oder fressen - das ist hier die Frage!

REZENSION • JUGEND, FANTASY, LIEBE

Saskia Louis - How to fight Fate

3. August 2025

Mit "How to Fight Fate" beginnt Saskia Louis eine neue Romantasy-Dilogie im Young Adult-Bereich, die sich durch eine magische Welt, ein großes Abenteuer und eine Heldin auszeichnet, die sich nicht mit dem ihr zugedachten Lebensweg abfinden will.

Die Geschichte spielt in dem vom Krieg gezeichneten Land Anima, in dem drei Gottheiten – die Schicksalsgöttin Moyra, der Liebesgott Pazan und die Kriegsgöttin Martia – um die Zukunft des Landes und ihrer Menschen ringen.

Was für die Heldin Kiana zunächst mit einem einfachen Ritual beginnt, um ihren Seelenpartner zu finden, wird damit schnell zu einem Wettlauf gegen das Schicksal selbst ... Und wir als Leser:innen dürfen hautnah dabei sein :).

Der Klappentext

Die 19-jährige Schicksalsnovizin Kiana fiebert ihrer Seelenzeremonie entgegen. Denn an der Seite ihres Seelenpartners soll sie unter der Göttin Moyra die Zukunft von Anima vorhersehen und das Land vor Bösem schützen. Doch kaum hat sie ihren Seelenverwandten gefunden, stirbt er ... und damit auch die Chance auf die wahre Liebe.

Kiana weigert sich, dies anzunehmen, und macht sich auf den Weg zur Schicksalshöhle, um ihr Seelenband neu zu verknüpfen. Zu diesem Zweck verbündet sie sich mit dem Liebesnovizen Nevin und dem Kriegsnovizen Tyron. Letzterer ist zwar unausstehlich, aber äußerst mächtig …

Meine Meinung

Saskia Louis entführt uns in eine dichte, göttlich durchdrungene Welt, in der Liebe und Bindungen nicht dem Zufall überlassen sind. Die Welt Anima ist so sehr von dieser Vorherbestimmung durchdrungen, dass es die Heldin der Geschichte fast unweigerlich nicht nur auf eine Reise zur Schicksalshöhle schickt, sondern auch zu sich selbst. Denn je länger sie mit Nevin und Tyron unterwegs ist, desto mehr beginnt sie zu hinterfragen, ob sie sich mit dieser Lebensweise abfinden will.

Gleichzeitig erwächst aus diesem Gespann auch eine echte Gemeinschaft, denn während sich Kiana besonders zu Beginn mit Tyron schwer tut, ist Nevin so etwas wie das ausgleichende Element, dass die ungleiche Gruppe zusammenhält. Auf diese Weise ist es mir nicht schwer gefallen, mich in die drei einzufühlen und sie auch auf emotionaler Ebene auf ihrer Reise zu begleiten.

Die Dialoge sind in diesem Zusammenhang temporeich, oft witzig und tragen viel zur Charakterentwicklung bei. Trotz der düsteren Grundthemen (Krieg, Tod, Vorherbestimmung) gelingt es Louis, die Geschichte in einem gewissen Gleichgewicht zu halten - auch wenn sie besonders Kiana zeitweise einiges zumutet.

Ich habe mich jedenfalls ab einer gewissen Stelle dabei ertappt, dass es mir zunehmend schwerer gefallen ist, das Buch für Pausen zur Seite zu legen, so sehr hatte mich das Schicksal der drei jungen Leuten gefesselt ... Ein großer Pluspunkt sind hier auf jeden Fall die verschiedenen Formen von Liebe, die thematisiert werden. Ob romantisch oder freundschaftlich – das Buch zeigt, dass Liebe mehr ist als eine Seelenverbindung, auch wenn das der Heldin erst nach und nach bewusst wird.

Ein klein wenig Kritik muss ich eigentlich nur betreffs des Schlusses üben, denn leider versteigt sich die Autorin sowohl in der allerletzten Szene als auch im Epilog in ein offenes Ende. Sprich: Es ist kein Cliffhanger im eigentlichen Sinn, sondern es ist einfach mittendrin aus. Hier wären ein, zwei etwas abrundende Sätze wirklich schön gewesen ...

Mein Fazit

"How to fight Fate" war für mich eine echte positive Überraschung, denn ich hatte nicht erwartet, dass Saskia Louis uns in einem Young Adult-Fantasy-Roman neben der typischen abenteuerlichen Romantasy eine so philosphisch angehauchte Geschichte servieren würde. Wer sich auf liebevoll gezeichnete Figuren und eine fast klassische Heldenreise einlassen möchte, dem kann ich die Geschichte nur ans Herz legen!

  • ★★★★★
  • E-Book
  • 416 Seiten
  • Ueberreuter
  • 978-3764193799