RETROSPEKTIVE
Tops & Flops im November 2023
1. Dezember 2023
Na, habt ihr heute schon das erste Türchen eures Adventkalenders aufgemacht? Ich muss immer noch verdauen, dass das Wetter auf einmal so abrupt beschlossen hat, einen auf Winter zu machen. Aber ich nehme auch Wetten an, ob wir nicht um den 20. herum wieder das typische Weihnachtstauwetter bekommen werden :D.
Auf meinem Blog war es in den letzten Tagen eher ruhig. Das bedeutet nicht, dass ich nicht gelesen bzw. gehört habe, aber mir war nicht danach, mich hinzusetzen und zu bloggen. Soll aber nicht heißen, dass ich komplett untätig war.
Denn es ist ja zum Beispiel in der Zwischenzeit bei Gabi unser vierteljährlicher Beitrag zum "Club LiterAUTur" online gegangen und wir haben auch schon entschieden, welches das nächste Thema im neuen Jahr sein wird. Wenn ihr wissen wollt, welches Buch wir unseren Liebsten unter den Weihnachtsbaum legen würden: Schaut mal beim Laberladen rein!
Ich habe außerdem eine Idee für eine Lese- bzw. Hörchallenge für nächstes Jahr, aber dazu später mehr. Jetzt blicken wir erst mal zurück, was sich medientechnisch im November bei mir getan hat.
Gelesen & Gehört
Im Vergleich zum Oktober war der November wieder etwas ruhiger, hat aber den erfolgreichen Abschluss des diesjährigen Gruselbingos gebracht. Wobei ich fairerweise sagen muss, dass ich dieses Mal einen Abbruch hatte und damit das Bingo etwas früher als erwartet beendet habe.
Leigh Bardugo - Das neunte Haus (DNF)
Ich hatte dieses Buch schon recht lange auf dem SuB und wollte es jetzt mit dem Gruselbingo von diesem Dasein befreien. Dieses Ziel habe ich auch erreicht, aber anders, als ich gedacht habe. Ich mag das "Shadow & Bone"-Universum wirklich sehr gern, aber was die Autorin mit "Das neunte Haus" abgeliefert hat, ist einfach nicht meins.
Ich wusste, dass ich etwas Sitz- bzw. Hörfleisch brauchen würde (Viele haben geschrieben, es wird erst nach der ersten Hälfte gut). Aber ich hatte nicht bedacht, mit welchen triggernden Inhalten ich konfrontiert werden würde. Und dieses Mal hätte ich das wirklich gerne vorher gewusst, denn meine persönliche Toleranzgrenze ist erreicht, wenn die Figuren ins Klo greifen und Sch.... essen. Alleine bei der Erinnerung wird mir immer noch übel ...
Victor Dixen - Der Hof der Stürme (★★★★☆)
Der dritte und bis dato letzte Band auf Deutsch aus dem "Vampyria"-Band brachte noch einmal einen neuen Schauplatz, denn dieses Mal geht es hinaus aufs Meer auf den Atlantik. Ich fand im direkten Vergleich den Vorgänger-Band "Der Hof der Wunder" zwar besser, aber Phantasie hat der Autor - besonders beim Worldbuilding.
Ich habe einige eher enttäuschte Meinungen gelesen, dass "Der Hof der Stürme" ja kein richtiges Ende hat. Ich kann das gut verstehen. Denn der Verlag hätte hier meiner Meinung nach von Anfang an mit offenen Karten spielen und entsprechend kommunizieren sollen, dass der Autor wohl gerade erst angefangen hat, sein "Vampyria"-Universum aufzubauen.
Wollen wir nur hoffen, dass die Verkäufe der ersten drei Bände den Verlag dazu bewegen, weiter dranzubleiben und uns auch die weiteren Abenteuer in Amerika auf Deutsch zum Lesen zu geben. Schade wäre es jedenfalls, wenn jetzt Schluss wäre, denn ich bin mittlerweile total angefixt!
Jean-Christophe Grangé - Die marmornen Träume (★★★★☆)
Ich weiß schon gar nicht mehr so genau, wann ich das letzte Mal etwas von diesem Autor gelesen habe. "Die purpurnen Flüsse" dürfte sein bekanntestes Werk sein, das auch mit Jean Reno verfilmt wurde. Mittlerweile gibt es auch eine Serie, die ich aber nicht kenne.
Mit diesem Buch geht es jedenfalls in das Berlin der Nazi-Zeit, wo der Autor drei sehr unterschiedliche Figuren zu einem unfreiwilligen Ermittlertrio zusammenbringt. Mehrere hochrangige Ehefrauen von einflussreichen Nazis sind ermordet worden und es besteht die Vermutung, dass ein Serienmörder umgeht. Die einzelnen Zutaten sind also nichts Neues, aber ich habe mich nach einer gewissen Zeit dabei ertappt, dass mich die Story besonders wegen der Figuren einfangen konnte. Alle haben Dreck am Stecken, sind also moralisch eher als grau anzusehen, aber man merkt, wie es ihnen nach und nach immer wichtiger wird, das Verbrechen aufzudecken und zu klären, was hier abgeht.
Die Geschichte hatte zwischendurch ihre Längen, das will ich nicht bestreiten, aber ich habe dieses Hörbuch trotz des Umfangs relativ zügig durchgehört. Über das Ende kann man geteilter Meinung sein, aber ich fand es passend.
Gesehen
Mein Film- und Serienkonsum war in diesem Monat wieder etwas höher als im Oktober, aber ich habe mich zu einigen Dingen recht spontan verführen lassen. Es haben sich dieses Mal einige Buchverfilmungen eingeschlichen, wobei das aber nicht geplant war.
Sörensen hat Angst (Film)
Dank Gabi vom Laberladen wurde ich erst auf das Buch und dann auf die Verfilmung aufmerksam. Der Schreibstil des Autors ist für mich allerdings schwierig, deswegen habe ich mir erst einmal den Film angesehen, um einzuschätzen, ob diese Reihe etwas für mich ist.
Ausnahmsweise hat es sogar geklappt, ohne dass mir die Mediathek hier in AT wegen "lizenzrechtlichen Gründen" dazwischen gefunkt hat. Und ja, ich mochte die Story, auch wenn sie mir persönlich ein wenig übertrieben vorgekommen ist (Da sterben ganz schön viele Menschen für so einen kleinen Ort, meine Fresse!).
Alles Licht, das wir wir nicht sehen (Miniserie)
Und noch eine Literaturverfilmung, wobei das Buch beim Erscheinen wohl an mir vorbeigegangen ist. Ob und wie viel geändert wurde, kann ich deswegen nicht beurteilen. Vom Stoff her passt die Geschichte auf jeden Fall gut zu "Wider das Vergessen", denn es schildert - eingebettet in eine sehr berührende Beziehungsgeschichte - die Befreiung von Saint-Malo während des Zweiten Weltkriegs.
Manche Szenen haben mir sehr gut gefallen, auch wenn ich an anderer Stelle wieder das Gefühl hatte, nicht so richtig mit den Figuren mitfühlen zu können. Und den leicht mysteriösen Aspekt der Handlung hätte es für meinen Geschmack eigentlich gar nicht gebraucht. Trotzdem: Empfehlenswert!
Miss Scarlet & the Duke - Staffel 2 (Serie)
Eher zufällig habe ich bemerkt, dass ServusTV die Ausstrahlung der zweiten Staffel auf Deutsch endlich durchgezogen hat. Halleluja! Endlich konnte ich diese Serie weiterverfolgen, die hierzulande leider ein absoluter Geheimtipp ist, obwohl ich sie echt gut gemacht finde.
Endlich mal wieder gut geschriebene Dialoge und liebenswerte Figuren, eingebettet in ein viktorianisches Setting, wo die Titel gebende Heldin als erste Privatdetektivin Londons in diversen Fällen ermittelt.
Habe ich schon gesagt, dass ich diese Serie total toll finde? :D
Deutsches Haus (Miniserie)
Eine weitere Buchverfilmung, wo ich erst recht spät dahintergekommen bin, dass ich das Buch tatsächlich schon mal aus der Bücherei ausgeliehen hatte - allerdings ohne damals zum Lesen gekommen zu sein. Da aber die Autorin auch für die Verfilmung verantwortlich ist, ist davon ausgehen, dass hier nicht komplett willkürlich geändert oder gekürzt wurde.
Die Geschichte der jungen Heldin Eva Bruhns, die im Frankfurt der 60er Jahre als Übersetzerin bei den ersten Auschwitz-Prozessen gearbeitet hat, hat mir sehr gut gefallen, auch wenn mir manches mehrmals die Tränen in die Augen getrieben hat. Was Menschen einander antun können, ist manchmal wirklich schwer zu schlucken ...
A Haunting in Venice (Film)
Irgendwie habe ich es verabsäumt, den Film zu gucken, als er im Herbst im Kino gelaufen ist. Aber in meinen Augen ist das kein Streifen, den man zwingend auf der Leinwand sehen muss, auch wenn die Aufnahmen in Venedig wirklich sehr schön anzuschauen sind.
Ob man Kenneth Branagh als Hercule Poirot mag, ist sicherlich Geschmacksache, ich hatte allerdings schon recht früh das Gefühl, dass nur eine bestimmte Person für die Morde in der Geschichte verantwortlich sein könnte - und so war es dann auch.
Fazit: Es gibt sicher interessantere Bücher von Agatha Christie, die als Vorlage hätten dienen können, aber ich kann zumindest sagen, dass ich die meiste Zeit gut unterhalten wurde.
Vorfreude
Es ist schon fast traditionell, dass bei mir die Vorfreude im Dezember bis auf einige Hörspiel-Erscheinungen eher schwach ausfällt. Aber zumindest im Serien-Bereich gibt es etwas, worauf ich schon neugierig bin :).
Percy Jackson (Serie)
Ich war lange Zeit relativ skeptisch, ob da was Gutes rauskommen könnte, aber nach den beiden Filmen kann es ja eigentlich nur aufwärts gehen. Die Vorschau sieht jedenfalls interessant aus und ich werde da sicher reinschauen, auch wenn der Erscheinungstermin recht kurz vor Weihnachten ist.
Und sonst?
Das Jahr nähert sich jetzt mit Riesenschritten seinem Ende - in einem Monat ist 2023 auch schon wieder Geschichte. Ein Grund mehr, mich mit meinen Lesezielen im neuen Jahr zu beschäftigen. Aus diesem Grund habe ich mir zum ersten Mal überhaupt eine Challenge überlegt - und zwar eine, die möglichst simpel und frei in der Interpretation der Aufgaben sein wird.
Lasst euch überraschen, ich werde sie bald vorstellen, ich muss mir nur noch die Details dazu überlegen. Wichtig ist mir auf jeden Fall dabei, dass alles sein kann und nichts muss. Also kein Punkte-Zählen, kein Rezi-Zwang, sondern einfach ein bisschen Spaß haben. Und wenn es so klappt, wie ich mir das denke, kann man sie sowohl für den SuB-Abbau als auch für das buchweise "Erlesen" des Ziels verwenden.
Also lasst euch überraschen, ich verrate euch bald mehr!