RETROSPEKTIVE
Tops & Flops im Mai 2024
2. Juni 2024
Wie überaus praktisch, dass der Beginn des neuen Monats dieses Mal auf ein Wochenende fällt. Ein Grund mehr, den monatlichen Rückblick dieses Mal relativ zeitnah zu posten :). Wobei die vielen Feiertage den Mai hier in AT in vielerlei Hinsicht recht kurz gestaltet haben ...
Medial gesehen war der Monat einmal mehr sehr durchmischt. Ich habe aber sogar etwas mehr Zeit als sonst gefunden, mich einer meiner Lieblingsbeschäftigungen hinzugeben und hemmungslos in unseren beiden Bibliotheken vor Ort zu stöbern. In der Regel gehe ich ja lieber in die Stadtbibliothek, aber es kommt schon vor, dass ich mich besonders bei älteren Titeln auch in unserer Landesbibliothek umschaue. So haben beide Leihausweise in meiner Tasche durchaus ihre Berechtigung :).
Gelesen & Gehört
Buch und Hörbuch haben sich neben dem Fanfiction-Konsum in diesem Monat ziemlich die Waage gehalten, es hat sich aber sogar ein Comic wieder einmal auf meine Leseliste "verirrt" :). Und obwohl wieder einmal ein Flop dabei war, hat sich ganz kurz vom Monatsende auch noch ein echter Top-Titel dazu geschlichen ...
Allison Pataki - Désirée. Im Herzen der Revolution (★★★★☆)
Für mein Leseverhalten ziemlich untypisch habe ich den Monat mit einem Buch angefangen, das ich gewöhnlich in die Rubrik "Starke Frauen" einsortiere. Eigentlich ein Genre, das ich nicht sehr oft lese. Aber seit ich Annemarie Selinkos "Désirée" vor sehr, sehr langer Zeit gelesen habe, habe ich ein bisschen eine Schwäche für diese Frau, die die erste Verlobte von Napoleon war und die später an der Seite ihres Ehemanns Jean-Baptiste Bernadotte schwedische Königin wurde.
Für mich nach wie vor eine erstaunliche Lebensgeschichte, die Pataki in meinen Augen gut erzählt hat, auch wenn vor allem in der zweiten Hälfte des Buches die Zeitsprünge immer größer werden ...
Kate Atkinson - Die vierte Schwester (★★☆☆☆)
Als Krimi hatte die Geschichte eigentlich alles, was ein Buch spannend macht: Drei verschiedene Fälle, die zu unterschiedlichen Zeiten passiert und ungelöst sind, landen auf dem Schreibtisch des Privatdetektivs Jackson Brodie, der sehr viel Empathie im Umgang mit seinen Klienten an den Tag legt.
Warum ich mit dem Buch meine Probleme hatte? So gerne ich schreibe, dass ein Hörbuchsprecher eine Geschichte verbessert hat: Hier muss ich leider sagen, dass genau das Gegenteil passiert ist. Eine so dermaßen uninspiriert vorgelesene Geschichte hatte ich wirklich schon lange nicht mehr ... Und was noch dazu kommt: Auch der Schreibstil der Autorin mit dieser schieren Menge an Nebensächlichkeiten hat es mir wirklich schwer gemacht, in die Geschichte zu finden.
Beate Maly - Mord im Filmstudio (★★★★★)
Mit "Mord im Filmstudio" habe ich es geschafft, bei der ersten meiner Reihen endlich aufzuschließen, die mich schon länger begleiten!
Dieser achte Band zeigt schön, dass Maly mit ihren Figuren Ernestine Kirsch und Anton Böck angekommen ist. Anton als ruhender und manchmal grummeliger Gegenpol zur ewig neugierigen, aber scharfsinnigen Ernestine - das hat dieses Mal für mich richtig gut funktioniert. Nicht zu vergessen die zunehmenden politischen Spannungen im Wien von 1925, die Antons jüdischem Schwiegersohn und Kriminalinspektor auch hier das Leben neben dem zu lösenden Fall schwer machen. Ergab 4,5 Sterne fürs Hörbuch, die ich der Einfachheit halber aufgerundet habe.
Für November ist jetzt Band neun angekündigt und ich freue mich schon drauf :).
Geschaut
Serienmäßig war der Monat relativ ruhig, zumindest was Neuerscheinungen angeht. Daher habe ich mich jetzt eher auf Rewatches von mir bekannten Serien konzentriert, aber zu zwei Serien und einem Film möchte ich doch noch etwas loswerden :).
Blood of Zeus S2 (Serie)
Vier Jahre hat es gedauert, bis es Nachschub für die Animationsserie "Blood of Zeus" auf Netflix gab. Vier Jahre, wo ich mich schon gefragt habe, ob da noch etwas nachkommt. Was nun dazu geführt hat, dass ich erst einmal die ersten acht Folgen aus der ersten Staffel noch einmal geschaut habe, um wieder in die Geschichte reinzukommen.
Kann ich die Serie empfehlen? Auf jeden Fall, wenn man auf eine gut gezeichnete Serie steht, die mit Motiven und Figuren aus der griechischen Mythologie spielt. Für Zartbesaitete ist die Serie aber wohl eher weniger etwas, es kommen jede Menge Monster vor (Und die griechische Götterwelt ist voll davon!) und gestorben wird viel und zeitweise auch recht blutig.
Maxton Hall S1 (Serie)
Schon als ich die Werbung dafür gesehen habe, dachte ich mir, das kenne ich doch. Tja, und was soll ich sagen, "Maxton Hall" ist die Serie zum Buch "Save me" von Mona Kasten. Dunkel hatte ich auch noch in Erinnerung, dass ich dieses Buch gelesen habe, nach sechs Jahren war meine Erinnerung aber nicht mehr sehr ausgeprägt daran.
Erwartet habe ich mir ehrlich gestanden nicht übermäßig viel, aber ich war jetzt ehrlich sehr überrascht, wie viele Ähnlichkeiten zu "Dramione"-Fanfiction in der Geschichte zu finden sind ("Dramione" ist das Pairing "Draco Malfoy" und "Hermine Granger" in "Harry Potter"). Wenn man darüber hinweg sehen kann, fand ich diese erste Staffel aber erstaunlich gut gelungen - die Chemie zwischen den beiden Hauptdarstellern stimmt jedenfalls, auch wenn sie am Anfang von "Enemies to Friends" fast ein bisschen zu schnell wechseln. Aber gut, was soll man bei einer Serienstaffel mit sechs Folgen schon anderes erwarten ...
Irena's Vow (Film)
Dank YouTube habe ich auch wieder einmal auf Englisch kurz vorm Monatswechsel einen Film geschauft, auf den ich gerne hinweisen würde. Er basiert auf der Lebensgeschichte von Irene Gut Opdyke, die während des Zweiten Weltkriegs zwölf Juden und Jüdinnen das Leben gerettet hat, in dem sie sie im Haus ihres deutschen Arbeitgebers, einem Major der Wehrmacht, versteckt hat. Und das, obwohl sie als Polin in ihrer von Deutschland besetzten Heimat selbst unter den Repressalien zu leiden hatte ...
Nicht unbedingt ein einfaches Thema, nona, wenn es um #WiderdasVergessen geht, aber definitiv eine Geschichte, die es wert ist. Der Film basiert nämlich auf den Lebenserinnerungen von Irene, die ich nun auch lesen möchte.
Vorfreude
Buchmäßig habe ich im Juni tatsächlich nichts auf meiner Liste stehen, aber serienmäßig habe ich zumindest ein bisschen was notiert.
Bridgerton S3 (Serie)
Nachdem Netflix die Staffel dieses Mal geteilt hat, habe ich mich dazu entschieden, erst zu gucken, wenn die Staffel im Juni komplett heraußen ist. Ich mag dieses Aufsplitten ehrlich gestanden überhaupt nicht, gerade wenn die Staffeln so kurz sind ... Aber ich denke, so ganz verzichten kann ich darauf dann auch wieder nicht, ich gebe zu, ich mag es, mir dieses Fantasy-Regency-Setting anzuschauen, auch wenn die Story mich nicht immer so 100%ig abholen kann.
House of the Dragon S2 (Serie)
Staffel eins habe ich ehrlich gestanden mit gemischten Gefühlen geschaut. An "Game of Thrones" wird es für mich wohl nie herankommen, aber ich kann zumindest sagen, dass ich gut unterhalten wurde. Auf jeden Fall gut genug, um mal einen Blick auf die zweite Staffel zu werfen, die Mitte des Monats bei HBO Max kommen wird.
Und sonst?
Die Book-Tarot Challenge ist im vergangenen Monat eher ruhig verlaufen. Es gab zwar nur wenige Updates, trotzdem kann ich heute verkünden, dass wir zusammen einen weiteren Meilenstein geknackt haben: Insgesamt haben wir mehr als 150 Bücher zusammen gelesen - und das finde ich echt toll!
Außerdem startet wieder das Sommerlochbingo beim Buchperlenblog (dieses Mal unter dem Namen Open World Bingo), wobei ich mich aber dafür entschieden habe, aus beruflichen Gründen dieses Mal auszusetzen. Was allerdings natürlich nicht heißt, dass ich die Updates der übrigen Bingo-Spieler nicht trotzdem verfolgen werde. Ich wünsche auf jeden Fall allen viel Spaß dabei, ich werde dann im Oktober beim traditionellen Gruseln wieder mit von der Partie sein :)